Das Herstellen eines Urmodells ist eigentlich nicht sehr schwer. Generell kann man sagen, je moderner das Boot, desto einfacher die Herstellung.
Bei vielen modernen Booten wie z.B. der 212A, Lada und 209 braucht nur Bug, Heck, Oberdeck und Turm angefertigt werden. Der Rumpf selber besteht aus dem allseits bekannten geschäumten PVC-Rohr. Etwas schwieriger wird es hingegen bei Ubooten der Epoche I.WK, II.WK und Nachkriegsmodellen. Dort überwiegen noch Bootsformen, bei denen das Modell nach Klassischer Spantenbauweise gebaut werden sollte. Diese Bauweise erfordert dann doch mehr Zeit.

Geeignete Materialien für den Ur-modellbau ist gut abgelagertes Holz oder verschiedene Styrodur und Gipsderivate. Beim Holz ist darauf zu achten, dass nur Holz der selben Sorte verwendet wird, da es auch bei diesem Rohmaterial unterschiedliche Dehnungskoeffizienten gibt. Bei verwendung verschiedener Hölzer kommt es sehr oft nach kurzer Zeit zu hässlichen Rissbildungen oder strukturellen Verformungen die soger einen Neubau erforderlich machen.

Benutzt man Styrordur zum Bau eines Urmodells, sollte man als erstes nach dem geeigneten lösungsmittelfreien kleber Ausschau halten. UHU Por hat sich hier in der Vergangenheit als sehr guter Kontaktkleber erwiesen. Das Material lässt sich sehr gut mechanisch bearbeiten. Beim Schleifen vorsichtig und mit nicht zuviel Druck arbeiten. Beulen können die Folge sein. Ist der Bootskörper in der Grobform, habe ich bis jetzt immer für den folgenden Gipsauftrag Uniflott von der Firma Knauf verwendet. Dieser lässt sich gut spachteln, trocknet in kurzer Zeit und lässt sich gut mechanisch bearbeiten. Bilder von diversen Urmodellen folgen noch.

Gruss Dirk

Mal angenommen, ich baue das Urmodell für die Bugnase, sagen wir der Einfachheit halber eine halbe Rotationsellipse. An der "Basis" der Rotationsellipse beträgt der Durchmesser 20cm - jawoll, da käme dann ein 200er-KG-Rohr dran. Die kreisförmigen Spanten mache ich aus Sperrholzplatten 8mm, die fädle ich a´la´Döner im Abstand von etwa 5cm auf einem Buchenrundstab 20mm auf und verfülle die Zwischenräume bündig mit Uniflott (super Spachtelgips, ich weiß nicht ob ihr den kennt).


Frage: kann ich das Ding auf einer Drechselmaschine dann runddrehen (unter 200 UpM wird der, der das für mich dreht, nicht kommen) oder fliegt mir bzw. dem Drechsler dann der Gips um die Ohren (Fliehkraft) ?

Hallo Otto,

ich kann jetzt zwar schlecht einschätzen wiviel Kilo das Objekt deiner Begierde dann wiegen würde, aber du könntest die Sache ja etwas entschärfen.
Ich könnte mir vorstellen entweder in Zentrum einen leichten Füllstoff einzubringen, oder aber eine Art Armierung in das Spantengerüst einbauen. Die Armierung sollte dem Gips dann etwas mehr Halt geben.

Ich konnte dir zwar nicht konkret auf die Frage antworten, aber vielleicht hilft es dir trotzdem.

Grüße Andreas

Hi Otto,

das einfachste wird wohl wirklich sein das ganze zu füllen. Dafür währe Styropor das einfachste. Grob zugeschnitten und in die Zwischenräume mit aufgefädelt. Ich behaupte mal bei mehr als 100 upm wird dir der Gips um die Ohren fliegen. Max eine Drehzahl von 50 würd ich da verwenden. Aber wenn du sowieso Spanten hast die der Außenkontur entsprechen reicht es wenn du das ganze daran aufziehst (den Spachtel). Genauer wird durch die Drehmaschine mit Sicherheit nicht.

Hallo Sascha,

Dein Vorschlag des Styropor/Styrodurkörpers gefällt mir gut. Wenn ich Füll-/Spritzspachtel (Spraydose) aus dem Bauhaus aufbringe, schrumpelt aber das Styrodur in unvertretbarem Ausmaß.

Welcher Spritzfüller wäre besser geeignet ?

P.S.: Bei nochmaligem Lesen Deines postings komme ich drauf, daß ich Dich nicht verstanden habe, irgendwie fehlt mir was zwischen den Spanten, an dem ich den Spachtel aufziehe !

Nun du hast da Kreisförmige Spanten. Diese willst du auf deinen Rundstab aufstecken. Zwischen die einzelnen Spanten wird nun das styropor (etwa 2-3mm kleiner in Durchmesser) aufgesteckt. Die Spanten dienen von daher als Schablone für deinen Gips/Uniflott. Wenn das Styro dann bedeckt ist mit Uniflott, sollte es keine Probleme geben wenn du ganz normalen Füller verwendest. Ist denn der Füller notwendig? Habe noch nie mit Gips gearbeitet. Wie grobporig ist es denn nach Aushärtung?

Alles klar, genauso habe ich es nämlich gemacht. Die Uniflott-Schichte ist etwa 20mm stark, läßt sich super schleifen, wird aber doch nicht so glatt, daß man davon abformen könnte. Es muß also noch Spritzspachtel drauf und muß anschließend geschliffen werden. Zuvor möchte ich aber noch "abdrehen", damit das Ganze wirklich drehrund wird, ich hab schon einen Termin beim Drechsler. Sollte das nicht klappen und die UniFlott-Schichte abheben, drechseln wir den Rumpf und den Heckkonus zur Gänze aus Holz, das ist insgesamt wohl die sicherste und auch exakteste Lösung !

Danke für Deine Hilfe !