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 Betreff des Beitrags: Zweihüllenboot
BeitragVerfasst: 2. Oktober 2006, 13:45 
Moin zusammen,

wie Ihr ja wisst, bauen Andreas und ich die Beluga- ein Zweihüllenboot. Nun ist es bei diesem Typ Boot notwendig, den Druckkörper in dem Rumpf zu fixieren und dementsprechend Bug- und Heckteil anzupassen. Lothar hat das mit der Tijgerhaai vorgemacht, nun hieß es nachmachen.

An erster Stelle steht das Wachsen der Enden des Rohres. Um später die Verklebungen der Fixierung zwischen Rohr und Spant besser Lößen zu können. Es geht auch Folientrennmittel. Wobei wir hier die Erfahrung gemacht haben, dass nirgends angeeckt werden darf, da sich die Fixierungsklebungen sonst sofort lösen. Am besten ausprobieren. Wir haben uns letztendlich deswegen für das Wachs entschieden.

Um die Endspanten in das Mittelteil zu kleben, legt man die Spanten auf ein plane Fläche und stellt das Druckkörperrohr in den Spant. Danach wird der Spant mit Sekundenkleber am Rohr fixiert. Das Rohr drehen und das ganze mit dem zweiten Spant wiederholen. Wenn der Sekundenkleber angezogen ist, das Rohr mit den Spanten vorsichtig in das Mittelteil einführen und ausrichten. An den Stellen, an denen die Spanten im Mittelteil aufliegen, haben wir vorher 3mm Löcher gebohrt. Durch diese wird der Sekundenkleber zwischen Rumpf und Spant gebracht. Ist der Spalt zwischen Spant und Mittelteil nicht zu groß, kann dieser ebenso mit Sekundenkleber gefüllt werden. Nach dem Aushärten des Sekundenklebers ist schon ein recht stabiles Mittelteil vorhanden. Nun kann vorsichtig mit einem Hammer o.ä. das Rohr aus den Spanten geschlagen werden. Anschließend wird mit einem Dreiecksschleifer o.ä. die Kante/Fläche zu Bug- und Heckteil bearbeitet, bis es eine ebene Fläche gibt. Nun kommt es vor, dass die Kanten außen etwas rund werden. Das sieht später unschön aus, da der Spalt zwischen den einzelnen Segmenten größer aussieht als er ist. Abhilfe schafft man sich dadurch, das geschliffene Mitteteil auf eine mit Trennmittel beschichtete plane Fläche stellt, und den Rand mit Harz und Baumwollflocken auffüttert. Nicht zuviel Harz nehmen, da am Ende da ganze wieder abgeschliffen werden muss.

Nachdem alles gut durchgetrocknet ist, müssen die Bug- und Heckteile angepasst werden. Fangen wir mit dem Bug an. Dazu wird das Rohr inkl. verschraubten Bug-Technikgerüst in das Mittelteil eingeführt und senkrecht auf das Heckteil gestellt. Ihr ahnt es schon. Und zwar so, dass es plan steht. Jetzt wird das Rohr auf die vorher festgelegten Markierungen ausgerichtet. Schließlich soll das Rohr so im Rumpf liegen, das später die Platte mit den AFG's auch waagrecht liegt. Eine weitere Fixierung ist hier meines Erachtens nicht notwendig, da der Reibungswiderstand im Heck ausreichende Stabilität gibt. Ist bis jetzt alles richtig bearbeitet, sollte das Rohr mit der Fläche des Bugspantes abschließen. Der nächste Arbeitschritt ist eine 1mm GFK-Platte so auszusägen, dass diese genau über den Verschlußring gestülpt werden kann und genau mit den Kanten des Mittelteiles abschließt. Anschließend mit einem Stift die Außenkontur des Rumpfes auf die GFK-Platte zeichnen und aussägen. Jetzt wird die Platte mit dickflüssigem Sekundenkleber am Verschlußring angeklebt. Und zwar so, dass beim späteren ausgießen mit Harz nichts heraustropfen kann. Damit im späteren Betrieb die Übergänge von den Segmenten immer gleich bleiben, müssen noch 2 Zentrierstifte a`6mm angebracht werden. Einfach von oben durch die GFK-Platte und den Spant durchbohren die konischen Zentrierstifte hinein stecken und mit der GFK-Platte verkleben.

Anschließend werden die Abstandsschrauben zur Ausrichtung der Bugnase in den Verschlußring gedreht. Hier sollte man unbedingt Messingschrauben verwenden. Bei einem Fehler können diese leichter durchgesägt werden als Edelstahlschrauben. Es ist ein wenig Sisifussarbeit bis der Bug so ausgerichtet ist dass er stimmt. Danach wird mit Sekundenkleber die Bugnase an diesen Schrauben fixiert. Jetzt am besten eine andere Arbeit erledigen und frühestens 30 Min. später an das Modell gehen und nochmals die Ausrichtung des Bugs kontrollieren. Das hat den großen Vorteil, dass die Augen jetzt wieder konzentrierter auf das Objekt gerichtet sind und man eventuelle Unregelmäßigkeiten besser erkennt und nachbessern kann.

Im nächsten Arbeitsschritt wird das Rohr komplett mit ausgerichteter Bugnase aus dem Mittelteil entfernt. Nach dem Abschrauben der Endplatte des Technikgerüstes hat man den Rohbau des Bugs in den Händen. Jetzt müssen alle noch offenen Stellen, bzw. Spalten an denen Harz herauslaufen kann geschlossen werden. Bei mir hat sich Papierklebeband hervorragend dazu geeignet. Anschließend Harz anrühren und die Bugnase von unten her durch den Verschlußring ausgießen. Bei der Beluga benötigten wir pro Boot ca. 1000g Harz für jeweils ein Bug- und Heckteil. Das Heckteil wird analog zum Bug hergestellt.

Nachdem alles gut durch gehärtet ist, machen wir den Ausschnitt des Rumpfes in Turmhöhe für die AFG's. Dazu bringen wir den Rumpf in die Waagrechte und reißen an den ausgemessenen Punkten mit der Anreißnadel die Schneidkante an. Danach mit der Multimaster o.ä. das dementsprechende Rumpfteil entfernen. Wenn alles stimmt, müssten wir jetzt and der offenen Rumpfstelle den Ausfahrgerätekasten sehen. Jetzt nehmen wir die Technikgerüste mit den mittlerweile verschraubten Bug- und Heckteilen und verheiraten diese mit dem Druckkörper. Sieht doch jetzt schon mal nach richtigem Boot aus. Der Druckkörper sitzt jetzt so fest im Mittelteil, dass wir den Transportbügel über dem Tank, bzw. Rohr einharzen können.

Ich weiß das war jetzt viel Text. Vielleicht werden die Bilder die in den nächsten Tagen folgen das Ganze verständlicher machen. Was folgt ist auf jeden Fall schleifen, schleifen...

Viele Grüße

Dirk


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